Das Wichtigste in Kürze:
- Verwertbare Textilien: Kleidung und Heimtextilien in gutem Zustand können gespendet oder wiederverwendet werden.
- Stark verschmutzte Textilien: Gehören in den Restmüll oder zur kommunalen Abfallentsorgung, da sie meist nicht recycelbar sind.
- Nachhaltige Alternativen: Neben der Kleiderspende können alte Textilien repariert oder upgecycelt werden.
Textilien entsorgen: was kann noch recycelt werden?
Zu den Textilien gehört nicht nur klassische Kleidung wie Shirts, Hosen und Co., sondern auch Heimtextilien (Gardinen, Kissen, Bettdecken), Accessoires (Gürtel, Handschuhe, Mützen, Taschen), Plüschtiere sowie Schuhe. In einem sauberen und unbeschädigtem Zustand können ein Großteil dieser Alttextilien wiederverwendet werden. Je nach Zustand, Qualität und Entsorgungsweg landen sie auf dem europäischen Second-Hand-Markt oder werden in andere Länder exportiert. Verschmutzte oder untragbare Textilien werden wiederum nach Möglichkeit recycelt und falls dies nicht mehr möglich ist, werden sie verbrannt.
Textilien richtig entsorgen: so geht’s
Wie Textilien entsorgt werden, spielt eine große Rolle in Bezug auf die Wiederverwendbarkeit und das Recycling. Gereinigt, unbeschädigt und in Tüten verpackt in einem Altkleidercontainer abgegeben, können Textilien zum Beispiel oft noch wiederverwendet werden. Aber nicht für alle Alttextilien ist dies der richtige Entsorgungsweg, wie Du in den nächsten Abschnitten erfährst.
Restmüll und Wertstoffhof: Kaputte Kleidung und Stoffreste
Stark verschmutzte und beschädigte Textilien sowie Kleidung von minderer Qualität sollten direkt über den Wertstoffhof entsorgt werden. Da sie aufgrund ihres Zustandes nicht für eine Wiederverwendung infrage kommen, würden sie früher oder später – in der Regel nach langen Transportwegen – ebenfalls entsorgt werden. Aus ökologischen Gründen ist die Entsorgung über die kommunale Abfallentsorgung der sinnvollere Weg bei stark verschmutzten Textilien.
Kaputte Lumpen und Stoffreste sollten darüber hinaus direkt im Restmüll entsorgt werden. Sie eignen sich nicht mehr für das stoffliche Recycling und müssen in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt werden. Lediglich stark abgenutzte Altkleider, Bettdecken und Kissen, Gardinen und Co. eignen sich durchaus noch fürs Recycling und sollten daher zur Entsorgung zum Wertstoffhof gebracht werden.
Altkleidercontainer: alte Kleidung entsorgen
Für noch verwendbare Textilien aller Art wie Kleidung, Heimtextilien, Accessoires, Plüschtiere und Schuhe eignet sich die Spende über einen Altkleidercontainer. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Alttextilien in einem tragbaren, sauberen Zustand sind und in Tüten verpackt eingeworfen werden.
Bedenke bei der Abgabe der Textilien in Altkleidercontainern, dass es sowohl karitative, also wohltätige, als auch profitorientierte Anbieter gibt. Bei Altkleidercontainern von gemeinnützigen Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) finanzieren die gespendeten Kleider zum Beispiel ihre sozialen Projekte und kommen bedürftigen Menschen zugute. Container von gewerblichen Anbietern nutzen die Textilien wiederum zum Handel und exportieren die Ware mitunter in weit entfernte Länder aus Profitgründen.
Wer mit der Altkleiderspende also etwas Gutes tun möchte, sollte unbedingt darauf achten, einen Altkleidercontainer zu nutzen, der von einem gemeinwohlorientierten Unternehmen betrieben wird. Logos der jeweiligen Organisationen und Informationen am Container geben über ihre Absichten Auskunft.
Abgabe von Textilien in Kleiderkammern und Sozialkaufhäusern
Neben Altkleidercontainern von wohltätigen Organisationen können Textilien auch direkt bei entsprechenden Einrichtungen wie Oxfam oder Caritas abgegeben werden. Dafür werden sogenannte Kleiderkammern oder Sozialkaufhäuser angeboten. Die zu spendende Kleidung wird vor Ort geprüft und anschließend kostenlos an bedürftige Personen abgegeben. Es ist zu empfehlen, vorab nachzufragen, ob eine Spende aktuell gewünscht ist.
Rücknahme alter Kleidung von Unternehmen
Immer mehr große Modeunternehmen bieten die Rücknahme von dort gekauften Kleidungsstücken an. Aufgrund fehlender Informationen zum weiteren Vorgehen mit den zurückgegebenen Textilien ist diese Möglichkeit aus nachhaltigen Gründen bisher nicht zu empfehlen. Häufig werden die Alttextilien trotz Recyclingversprechen lediglich exportiert oder verbrannt.
Upcycling und Reparatur von Klamotten
Anstatt alte Stoffreste oder kaputte Kleidung im Müll zu entsorgen, können aus den Alttextilien mit wenig Aufwand Putzlappen, Abschminktücher oder auch neue Kleidungsstücke upgecycelt werden. In diesem Zusammenhang ist auch die Reparatur von Kleidung und Co. zu empfehlen, die lediglich einen Riss, einen fehlenden Knopf oder ähnliches aufweist. Denn: Je länger die Textilien genutzt werden, desto besser.
Kleidung: Recycling
Nachdem entsorgte Altkleider in einer Sortieranlage angekommen sind, werden sie zunächst per Hand nach Produktkategorien, Artikeln und Qualität in zahlreiche verschiedene Sorten unterteilt. Die nicht mehr tragfähigen Kleidungsstücke werden anschließend von Knöpfen, Schnallen und Reißverschlüssen getrennt, zugeschnitten und zum Beispiel als Putzlappenrohstoffe verwertet. Gestrickte Ware und gewebte Tücher können von Reißbetrieben wiederum zu Fasern aufbereitet werden, die für die Produktion von Vlies genutzt werden. Eine weitere Verwertungsmöglichkeit ist das Recycling der Textilien zu Dämm- und Isolierstoffen.