Das Wichtigste in Kürze:
- Wiederverwendung von Erdaushub: Erdaushub kann zu großen Teilen wiederverwendet werden, vor allem für Verfüllungen im Tagebau, auf Deponien und im Unterbau.
- CO₂-Emissionen beim Recycling: Bei der Aufbereitung von Erdaushub entstehen ca. 2,5 Kilogramm CO₂ pro Tonne.
Erdaushub gehört zu den Rohstoffen, die zu einem hohen Grad wiederverwendet werden können. Bis zu 86 Prozent, um genau zu sein. Lediglich ca. 14 Prozent landen aufgrund von Verunreinigungen mit Schadstoffen wie Öl oder Benzin auf Deponien und können nicht mehr recycelt werden.
Zu den Einsatzmöglichkeiten von Erdaushub gehören unter anderem die Verfüllung im Tagebau, auf Deponien oder im Unterbau. Aus Erdaushub können weiterhin Zuschlagstoffe für die Produktion von Recycling-Baustoffen wie Flüssigboden hergestellt werden.
Wenn Aushub auf einer Baustelle anfällt, muss dieser transportiert und zur Wiederverwertung aufbereitet werden. Dadurch entstehen Umweltbelastungen, die sich auf den CO₂-Fußabdruck von Bodenaushub auswirken.
Transport- und Büroaufwand
In den meisten Fällen wird Erdaushub für Verfüllungen von Gruben oder ähnlichem verwendet. Dabei entstehen vor allem CO₂-Emissionen durch den Transport und anteilig im Büro durch die Auftragsbearbeitung. Je nachdem, wie weit der Aushub zur nächsten Baustelle transportiert werden muss, ist die Belastung unterschiedlich hoch.
Container-Größe | Gewicht | CO₂ pro Kilometer |
3 m³ | Ca. 2,7 Tonnen | Ca. 300 Gramm |
5 m³ | Ca. 4,5 Tonnen | Ca. 500 Gramm |
7 m³ | Ca. 6,3 Tonnen | Ca. 700 Gramm |
10 m³ | Ca. 9 Tonnen | Ca. 1000 Gramm |
Hinweis: Ein Kubikmeter Erdaushub kommt auf ein Gewicht zwischen 900 und 1000 Kilogramm.
Bei einem Transportweg von 10 Kilometern und einem 7 m³ Container werden so bereits 7 Kilogramm CO₂-Emissionen freigesetzt. Hier gibt es auf jeden Fall Einsparpotenzial, denn der Transport ist stets ein wichtiger Faktor beim CO₂-Fußabdruck von Baustoffen.

Durch die Auftragsbearbeitung fallen zusätzlich ca. 400 Gramm CO₂, die wir anteilig auf den Energieverbrauch im Büro berechnet haben. Eine genauere Beschreibung dazu findest Du im Beitrag CO₂-Fußabdruck: Recycling von Bauschutt.
Energieaufwand beim Recycling
Wenn aus Erdaushub Zuschlagstoffe für die Produktion von Recycling-Baustoffen hergestellt werden, muss der Bodenaushub dafür zunächst mechanisch aufbereitet werden.
Um die passende Korngröße für die entsprechenden Recycling-Baustoffe zu erhalten, wird der Erdaushub klassiert, zerkleinert, gesiebt und sortiert. Für einen solchen Prozess inkl. Metallabscheidung wird schätzungsweise 5,86 kWh Energie pro Tonne Material aufgewendet. Verrechnet mit den CO₂-Emissionen des deutschen Strommixes ergibt sich daraus eine Umweltbelastung von 2,5 Kilogramm CO₂ pro Tonne.
Aufgrund der zunehmenden Erschließung von Flächen, Verknappung von Rohstoffen und dem hohen Energieaufwand für die Herstellung neuer Primärstoffe ist die Herstellung von Recycling-Baustoffen in jedem Fall eine gute Sache. Entscheidend ist vor allem, die Transportwege so kurz wie möglich zu halten.