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VON Dominik aktualisiert am 14.12.2023 | Lesedauer ca. 6 Minuten
Das Wichtigste in Kürze:
Vorangetrieben durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erlebt Deutschland seit den letzten zwei Jahrzehnten einen rasanten Anstieg an Photovoltaik-Anlagen. Aufgrund der robusten Bauweise und der relativ langen Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren, war die Entsorgung von PV-Modulen bisher nur ein unwesentliches Thema.
Das ändert sich jetzt, denn in den nächsten Jahren erreichen immer mehr dieser Anlagen ihr Lebensende. Auch die steigende Effizient neuerer Solarzellen sorgt für einen schnelleren Austausch der alten Module seitens der Verbraucher.
Stand 2022 haben bereits ca. 2,5 Millionen Haushalte und Unternehmen in Deutschland eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, Tendenz stark steigend. Die Entsorgung von PV-Modulen wird in Zukunft also eine große Rolle spielen. Wie funktioniert die richtige Entsorgung also? Hier erfährst Du alle Wege und Möglichkeiten, wie Du alte PV-Module entsorgen kannst.
Unter Photovoltaik wird in der Energietechnik die Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie bzw. Strom mittels Solarzellen verstanden. Photovoltaik-Anlagen bzw. PV-Anlagen sind also Anlagen zur Stromerzeugung. Je nach Anzahl und Effizienz der Solarmodule bzw. Photovoltaikmodule können damit unterschiedlich hohe Energiemengen gewonnen werden.
Eine Anlage mit Solarthermie wandelt die Sonnenenergie wiederum in thermische Energie bzw. Wärme um. Dafür kommen sogenannte Solarkollektoren zum Einsatz. Die gewonnene Energie lässt sich zum Beispiel für die Warmwasseraufbereitung oder zum Heizen verwenden. Es handelt sich somit bei Photovoltaik und Solarthermie um zwei unterschiedliche Formen der Energiegewinnung.
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von Solarzellen, die zurzeit eine breite Anwendung finden: dazu zählen die Zellen aus monokristallinem, polykristallinem sowie amorphem Silizium. Darüber hinaus wird die Entwicklung von Solarzellen mit einem organischen Halbleiter (Kohlenwasserstoffverbindungen) anstelle von Silizium intensiv verfolgt. Da die Entwicklung noch am Anfang steht und der Wirkungsgrad niedrig ist, sind organische Solarzellen bisher wenig genutzt.
Monokristalline und polykristalline Solarzellen werden zu sogenannten Dickschichtmodulen verbaut. Der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist, dass monokristalline Zellen aus einem einzigen Siliziumkristall bestehen, während für polykristalline Solarzellen mehrere Einzelkristalle zum Einsatz kommen. Zur Herstellung der Zellen werden entsprechend aus einem monokristallinem oder polykristallinem Silizium-Block (Ingots) dünne Scheiben (Wafer) geschnitten und zu Modulen verarbeitet.
Monokristalline Solarmodule sind die pro Fläche leistungsstärksten Photovoltaikmodule und zugleich auch die teuersten. Sie kommen an Orten zum Einsatz, wo wenig freie Fläche für Solaranlagen sind. Die Solarzellen haben eine dunkelblaue bis schwarze Farbe und wirken optisch sehr homogen.
Polykristalline Solarmodule haben eine dunkelblaue Farbe und zeichnen sich vor allem durch ihre Gitter-Optik aus. Sie sind robust, preiswert und haben eine lange Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren, weshalb sie bei Eigenheimbesitzern besonders beliebt sind.
Im Gegensatz dazu bestehen Solarzellen in Dünnschichtmodulen aus amorphem Silizium. Hier wird das Silizium in extrem dünnen Schichten auf das Trägermaterial – in der Regel Glas – aufgesprüht. Dieses Verfahren macht die Solarzellen günstig, reduziert zugleich aber auch den Wirkungsgrad bzw. die Effizienz. Dünnschichtmodule können neben amorphen Silizium übrigens auch aus Cadmiumtellurid oder Zellen, die Kupfer, Indium, Selen oder teilweise Gallium enthalten, bestehen. Die Unterscheidung kann für die Entsorgung der Solarzellen von Bedeutung sein, dazu später mehr.
Amorphe Solarzellen kommen vor allem bei großen, gewerblichen Solarparks mit viel Fläche zum Einsatz. Grund dafür liegt bei den geringen Produktionskosten. Der geringe Wirkungsgrad wird durch die hohe Anzahl an Modulen auf der großen Fläche ausgeglichen.
Klassischerweise kommen Solarpaneele auf Dachanlagen zum Einsatz. Sie können aber auch an Fassaden oder auf Freiflächen vorkommen. Auf einem Dach sind sie entweder als Aufdachanlage mit einem Trägersystem verbunden oder direkt mit dem Gebäude integriert.
Zu letzterem gehören auch die modernen Solardachziegel. Dabei handelt es sich um Dachziegel, die mit einer PV-Technologie ausgestattet sind. Solardachziegel und Indach-PV-Anlagen generell sind eher selten im privaten Bereich zu finden. Aufgrund des hohen Installationsaufwands und der Kosten haben Solardachziegel bisher zum Beispiel vor allem bei denkmalgerechten Sanierungen Relevanz.
Alte Solarmodule zählen als Elektro- und Elektronikaltgeräte und fallen unter das Elektronikgerätegesetz (ElektroG). Hersteller und Inverkehrbringer sind damit zur Registrierung und unentgeltlichen Rücknahme der alten Module verpflichtet. Privatpersonen können somit PV-Module kostenlos beim Wertstoffhof oder bei anderen Annahmestellen für Altgeräte entsorgen. Dies ist allerdings nur in haushaltsüblichen Mengen möglich, was in etwa zwischen 20 und 50 Modulen entspricht.
Schwieriger gestaltet es sich bei der Entsorgung großer, gewerblicher Solaranlagen. Photovoltaikmodule, die vor dem 24. Oktober 2015 in Verkehr gebracht wurden, gelten zum Beispiel als historische Altgeräte, für dessen nicht-private Entsorgung die Hersteller nicht aufkommen müssen. Anders als bei allen neueren Modulen sind die Hersteller gemäß § 19 Absatz 1 ElektroG nicht zur kostenfreien Rücknahme verpflichtet.
In diesem Fall können zertifizierte Entsorger mit der Entsorgung der PV-Module beauftragt werden. Gerne übernehmen wir von entsorgo diesen Service für Dich in ganz Deutschland. Nimm dazu einfach Kontakt mit uns auf. Wir finden eine Lösung für jedes Entsorgungsvorhaben.
Solarmodule zählen nicht generell als Sondermüll bzw. gefährlicher Abfall, einzelne Komponenten können mitunter aber als gefährlich eingestuft werden. Besonders bei Dünnschichtmodellen mit Cadmium-Tellurid (CdTe) können Bestandteile vorhanden sein, die gesondert behandelt werden sollten. Manche Hersteller bieten für diese Modelle daher ein eigenes Rücknahmeprogramm an. Solarzellen aus Silizium und andere nicht CdTe-Solarmodule stellen in der Regel keine Gefahr dar.
Für Solaranlagen, die noch nicht am Lebensende angekommen sind, gibt es noch Alternativen zur Entsorgung. Einzelteile oder ganze Solaranlagen können zum Beispiel noch verkauft werden, um die Haushaltskasse aufzubessern. Auch im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist es ratsam, die Module so lange wie möglich zu nutzen.
Für den Verkauf bieten sich spezialisierte Portale wie SecondSol, aber auch Ebay und Co. an. Je nach Modell wirst Du auch unbenutzte Einzelteile noch gut los, denn viele Betreiber und Installateure von Solaranlagen sind beispielsweise auf der Suche nach einzelnen Modulen als Ersatzteile.
Die Liste Deiner offenen Fragen ist lang und Du hast Bedenken, wie Du das alles bewältigen sollst? Keine Sorge, wir bewerkstelligen das gemeinsam. Nimm unsere telefonische Erstberatung in Anspruch, besprich mit uns Deine Situation, schicke uns Fotos per E-Mail oder WhatsApp und wir werden uns als Team der Entsorgung Deiner Solarmodule widmen. Uns liegt eine umweltschonende Entsorgung genauso am Herzen, wie der unkomplizierte und flexible Service, den wir Dir ermöglichen wollen. Wir sind bundesweit tätig in Städten wie Berlin, Bonn und Bielefeld.
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