Das Wichtigste in Kürze:
- Dämmstoffe und ihre Funktion: Dämmstoffe wie Glaswolle, Steinwolle, XPS und EPS dienen dazu, Wärme zu isolieren und Schall zu dämpfen.
- Verschiedene Arten von Dämmstoffen: Dämmstoffe lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen: organische, mineralische und synthetische Dämmstoffe.
- Entsorgung von Dämmmaterialien: Die Entsorgung von Dämmstoffen erfolgt je nach Material auf unterschiedliche Weise.
- Kosten der Entsorgung: Ungefährliche Dämmstoffe können oft zu niedrigen Gebühren entsorgt werden, während gefährliche Materialien höhere Kosten verursachen können.
Was sind Dämmstoffe?
Dämmstoffe sind bereits seit Jahrtausenden im Einsatz. Was früher mit Stroh, Schilf und Lehm erreicht wurde, erledigen heute vorwiegend moderne Dämmstoffe wie Glaswolle, Steinwolle, XPS oder EPS. Aber auch der historisch wertvolle Dämmstoff Stroh sowie andere organische Dämmstoffe sind bis heute noch im Einsatz. Was alle gemein haben: Sie sind schalldämmend und wärmeisolierend. Letzteres schützt unsere Gebäude sowohl vor Hitze im Sommer als auch vor Kälte im Winter.
Damit die Dämmmaterialien eine bestmögliche Schall- und Wärmedämmung erzeugen, werden sie in bestimmte Formen wie zum Beispiel Dämmplatten oder Dämmwolle gebracht.
Welche Dämmmaterialien gibt es?
Wenn es um die Entsorgung von Dämmstoffen geht, spielt vor allem das Dämmmaterial eine wichtige Rolle. Dieses lässt sich grob in drei Kategorien einteilen:
- Organische Dämmstoffe bzw. Naturdämmstoffe
- Mineralische Dämmstoffe
- Synthetische Dämmstoffe
Zu den organischen Dämmstoffen gehören verschiedenste biogene Materialien wie Hanf- und Flachsdämmstoffe, Dämmplatten aus Holzfaser, Zellulose oder Kork sowie Stroh- und Schafwolledämmung. Sie werden meist nur mechanisch befestigt und können gut wieder ausgebaut werden.
Häufiger kommen allerdings mineralische Dämmstoffe wie Glas– und Steinwolle zum Einsatz. Auch Silikat und Perlit gehören zu dieser Art von Dämmstoffen. Diese bestehen zum Großteil aus mineralischen Bestandteilen wie Kalk, Sand, weiteren Gesteinsarten oder auch Altglas. Hinzu kommen Zusatzstoffe wie Bindemittel und Mineralöl.
Die dritte Kategorie umfasst alle synthetischen Dämmstoffe wie zum Beispiel EPS (auch bekannt als Styropor) und XPS, Polyurethan (PUR) oder Polyisocyanurat-Hartschaum (PIR). Aufgrund ihres niedrigen Gewichts sowie ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit eignen sich diese geschäumten Kunststoffe ebenfalls ideal zur Gebäudedämmung.
Sonderfall: Dämmung mit gefährlichem Abfall entsorgen
Asbest wurde vor dem generellen Verbot im Jahr 1993 gerne in verschiedenen Baumaterialien eingesetzt, darunter auch als Dämmmaterial. Wenn Du noch eine alte Dämmung im Einsatz hast, kann es also sein, dass darin Asbest vorkommt. Alles Wichtige dazu haben wir ausführlich im Beitrag Asbest in Dämmung und Isolierung erklärt.
Die wichtigsten Dämmstoffe im Überblick
Organische Dämmstoffe |
Hanf |
Flachs |
Holzfaser |
Zellulose |
Kork |
Stroh |
Schilf |
Kokosfaser |
Holzwolle |
Schafwolle |
Mineralische Dämmstoffe |
Glaswolle |
Steinwolle |
Schlackenwolle |
Silikat (Kalziumsilikat) |
Perlite |
Blähton |
Schaumglas |
Synthetische Dämmstoffe |
Styropor (EPS) |
Styrodur (XPS) |
Polyisocyanurat (PUR) |
Polyurethan (PIR) |
Dämmung entsorgen: darauf musst Du achten
Je nach Dämmstoff lässt sich eine alte Dämmung unterschiedlich entsorgen. Ob es sich dabei um eine Fassadendämmung, Dachdämmung oder generelle Wärmedämmung handelt, spielt keine größere Rolle bei der Entsorgung. Entscheidend ist das Material und die Menge. Übrigens: Im Hausmüll haben Dämmstoffe grundsätzlich nichts verloren, entsorge sie stets sicher auf einem Wertstoffhof oder über einen Containerdienst.
Naturdämmstoffe wie Holzwolle oder Zellulosedämmung entsorgen
Die Entsorgung von organischen Dämmstoffen bzw. Naturdämmstoffen stellt in der Regel zum Beispiel kein Problem dar, da sie gemeinsam mit anderen Baumaterialien in einer Müllverbrennungsanlage verwertet werden können. So kannst Du alte organische Dämmungen problemlos beim Wertstoffhof entsorgen. Vorausgesetzt, sie wurden nicht mit Flammschutzmitteln oder anderweitig chemisch behandelt.
Wärmedämmung entsorgen: Mineralfasern, Perlite und Co.
Wenn Du eine Dämmung entsorgen möchtest, die aus Mineralfasern (KMF) besteht, wie z. B. Glaswolle oder Schlackenwolle, sieht der Entsorgungsweg etwas anders aus. Das Problem: Die Fasern, die bei der Entsorgung von Mineralwolle freigesetzt werden, können der Gesundheit schaden. Daher zählen Mineralfaserabfälle auch als Sondermüll und müssen in luftdichten Säcken verpackt deponiert werden. Mehr dazu erfährst Du hier: Dämmwolle entsorgen.
Eine Perlite Dämmung lässt sich hingegen einfacher entsorgen: Das Granulat besteht aus vulkanischem Glas und kann einfach als Bauschutt entsorgt werden. Perlite entsorgen ist demnach relativ unkompliziert als mineralischer Abfall möglich: zumindest, wenn es nicht behandelt wurde.
Synthetische Dämmung entsorgen
Auch bei der Entsorgung einer Dämmung, die aus synthetischen Materialien wie Polystyrol (z. B. Styropor oder Styrodur) besteht, gibt es einiges zu beachten. Anders als bei Kunststoff für Verpackungen sind diese Stoffe bei einer Dämmung mit Flammenschutzmitteln behandelt, was die Entsorgung erschwert. Mehr zum Thema: Styropor richtig entsorgen.
Ebenfalls beliebt bei der Wärmedämmung PU-Hartschaum. Der Kunststoff mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit und hohen Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit ist mitunter leichter zu entsorgen, da es nicht als gefährlicher Abfall eingestuft ist. Wenn Du eine PU Dämmung entsorgen möchtest, kannst Du sie einfach als gemischte Bau- und Abbruchfälle loswerden bzw. bei großen Mengen einen speziellen Container für die PU Dämmung ordern.
Verputze Dämmung: So entsorgst Du den Putz
Putz, der beim Entfernen einer alten Dämmung anfällt, muss separat von dem Dämmmaterial entsorgt werden. Das stellt allerdings kein großes Problem dar, da der Putz als mineralischer Abfall zählt und einfach als Bauschutt entsorgt werden kann.
Wie viel kostet die Entsorgung einer Dämmung?
Die Kosten bei der Entsorgung von Dämmstoffen hängt stark von dem jeweiligen Material ab. Ungefährliche Dämmungen wie Holzwolle, Perlite etc. können in der Regel zu niedrigen Gebühren beim Wertstoffhof entsorgt werden. Die Entsorgung gefährlicher Mineralfaserabfälle ist hingegen mit höheren Kosten verbunden, da strengere Auflagen gelten.
So geht es nach der Entsorgung weiter
Nachdem Du Deine Dämmung entsorgt hast, wird sie in einer Recyclinganlage anschließend verwertet. Je nach Material wird die entsorgte Dämmung entweder thermisch verwertet, also verbrannt, oder deponiert. Eine stoffliche Aufbereitung ist aktuell noch kaum möglich. Bei gefährlichen Abfällen kommt auch eine dauerhafte Deponierung infrage. Mehr zum Thema erfährst Du hier: Recycling von EPS, Mineralwolle und Co.
Deutschlandweiter Containerservice für Dämmungen
Für die Entsorgung Deiner alten Dämmung kannst Du bei entsorgo einen entsprechenden Container für Dämmwolle mieten. So kannst Du Dir sicher sein, dass Deine alte Dämmungen stets fachgerecht entsorgt und verwertet werden. Bei Fragen kannst Du Dich außerdem gerne an unseren Service wenden: Kontakt.