Das Wichtigste in Kürze:
- Abfallart: Beton zählt im Abfallverzeichnis zur Kategorie der Bau- und Abbruchabfälle. Die Abfallschlüsselnummer ist AVV 17 01 01.
- Möglichkeiten der Entsorgung: Beton kann sortenrein entsorgt werden oder gemischt mit anderen mineralischen Abfällen als Bauschutt. Je nach Menge kommt der Wertstoffhof oder die Containermiete infrage.
- Entsorgungskosten: Während geringe Mengen Beton beim Wertstoffhof häufig kostenlos entsorgt werden können, ist die Entsorgung von großen Mengen im Container mit höheren Kosten verbunden.
- Recycling: Beton kann in Recyclinganlagen aufbereitet und als Zuschlagstoff für die Betonherstellung oder für den Straßen- und Wegebau verwendet werden.
Was ist Beton?
Beton als Baustoff begegnet Dir bei so gut wie jedem Gebäude. Das aus Zement, Wasser und Gesteinskörnungen bestehende Material ist besonders stabil und vielseitig einsetzbar. Aufgrund der massenhaften Verwendung beim Bau fällt Beton als Abbruchmaterial folglich auch bei vielen Abrissarbeiten an.
Dabei wird grundsätzlich zwischen bewehrtem und unbewehrtem Beton unterschieden. Während es sich bei Letzterem um reinen Beton aus den zuvor genannten Bestandteilen handelt, ist bewehrter Beton zur Verstärkung mit zusätzlichen Fremdstoffen wie Stahl oder anderen Füllstoffen versehen. Das macht den Baustoff robuster, erschwert aber auch die Entsorgung.
Abfallnummer (AVV) und LAGA-Richtlinien beim Beton entsorgen
In Bezug auf das Abfallverzeichnis zählt Beton mit der AVV 17 01 01 zur Untergruppe „Beton“ in der Hauptkategorie Bau- und Abbruchabfälle. Zusammen mit anderem Bauschutt zählt Beton zur AVV 17 01 07 „Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik“. Beton, der gefährliche Stoffe enthält, zählt wiederum zur AVV 17 01 06 und muss speziell entsorgt werden.
Achtung: Wenn ein Verdacht auf Verunreinigung besteht, ist es verpflichtend, den Betonabbruch zuvor analysieren zu lassen.
Entsprechend den LAGA-Richtlinien wird dabei nach den folgenden Graden der Verunreinigung unterschieden:
- Z 0 – uneingeschränkt weiterverwendbar
- Z 1 – noch eingeschränkt nutzbar, z. B. bei unempfindlichen Projekten (Straßenbau)
- Z 2 – noch eingeschränkt nutzbar, z. B. mit definierten Sicherungsmaßnahmen
- Z 3 bis 5 – muss auf dafür zugelassenen Deponien beseitigt werden
Wenn Du Dir bezüglich der Menge oder einer Verunreinigung unsicher bist, helfen Dir unsere Abfallberater gerne weiter – selbstverständlich unverbindlich.
So kannst Du Betonreste, Betonplatten und Co. entsorgen
Wenn bei Deiner Baustelle unbewehrter Betonabbruch, Betonplatten oder andere Betonreste wie Beton-Estrich anfallen, kannst Du diese entweder zusammen mit anderem Bauschutt oder – noch besser – sortenrein entsorgen. Bewehrter Beton, beispielsweise mit Stahl verstärkt, darf wiederum nicht im Bauschutt landen und muss stets separat entsorgt werden.
Geringe Mengen Beton kannst Du in der Regel bei einem lokalen Recyclinghof in Deiner Nähe entsorgen. Für größere Mengen Beton bietet es sich aber schnell an, einen Container bei einem Entsorgungsunternehmen zu mieten. Dabei solltest Du, wie zuvor erwähnt, stets darauf achten, den Beton möglichst sortenrein abzugeben. Das erleichtert nicht nur das Recycling des Betons, sondern spart Dir auch Kosten bei der Entsorgung ein.
Übrigens: Wenn ein Verdacht auf Verunreinigung besteht oder bei großen Mengen, z. B. generell ab 200 Kubikmeter mineralische Abfälle, ist es gemäß den LAGA-Richtlinien verpflichtend, Betonabbruch bzw. Bauschutt auf Verunreinigungen analysieren zu lassen. So wird sichergestellt, dass die Abfälle keine gefährlichen Stoffe enthalten und noch stofflich verwertet werden können. Häufig benötigen Deponien auch schon früher eine Analyse der Abfälle, mitunter ab 30 bzw. 50 Kubikmeter – die Vorgaben können sich von Ort zu Ort unterscheiden. Den Test muss stets eine Person durchführen, die einen Sachkundelehrgang nach LAGA PN 98 absolviert hat.
Vorgehen beim Stahlbeton entsorgen
Von Stahlbeton ist die Rede, wenn Beton mit Stahl zusätzlich verstärkt wurde. Der sogenannte bewehrte Beton, darf aufgrund seiner metallischen Bestandteile nicht im Bauschutt landen und muss stets separat entsorgt werden. Im Fall von Stahlbeton kommt die eigenständige Entsorgung auf dem Wertstoffhof aufgrund des hohen Gewichts in der Regel nicht infrage. Hier bietet sich, wie bei unbewehrtem Betonbruch, die Entsorgung über einen Container besser an. Während normale Betonreste auch im Bauschuttcontainer landen dürfen, muss Stahlbeton in einem eigens dafür vorgesehenen Behälter entsorgt werden. Aufgrund des erhöhten Entsorgungsaufwands sind Container für bewehrten Beton mit mehr Kosten verbunden, wie Du in der nachfolgenden Tabelle sehen kannst.
Mit diesen Kosten kannst Du beim Beton entsorgen rechnen
Für die Entsorgung von Betonresten und Betonbruch in geringen Mengen beim Wertstoff- bzw. Recyclinghof kommen in der Regel keine oder nur wenige Kosten auf Dich zu. In diesem Fall sind lediglich die Arbeits- und Transportkosten, z. B. für Benzin oder Strom für das Auto, von Bedeutung. Kosten, die beim Beton entsorgen anfallen, beziehen sich demnach vor allem auf die Buchung eines passenden Abfallcontainers. Die Kosten für einen Container für Beton sind dabei vor allem von der Zusammensetzung des Bauabfalls sowie der Menge abhängig. Außerdem unterscheiden sich die Kosten für die Entsorgung von Beton von Ort zu Ort.
Container-Größe | Bauschutt | Beton ohne Stahl (unbewehrt) | Stahlbeton (bewehrter Beton) |
3 m³ | Ca. 278 € | Ca. 262 € | Ca. 485 € |
5 m³ | Ca. 348 € | Ca. 348 € | Ca. 635 € |
7 m³ | Ca. 487 € | Ca. 385 € | Ca. 609 € |
Die Tabelle zeigt näherungsweise, wie hoch die Kosten beim Beton entsorgen in Berlin sind. Da die Preise je nach Gebiet aber stark schwanken, sind die hier genannten Werte nur als grobe Einordnung zu verstehen.
So kann entsorgter Beton noch verwertet werden
Beton schlägt aufgrund der energieintensiven Herstellung von Zement – einem wichtigen Bestandteil von Beton – mit einer schlechten Klimabilanz zu buche. Abhilfe verspricht das Recycling von Beton, wodurch aus dem Abfall teilweise neue Werkstoffe gewonnen werden.
Je nachdem, wie der Beton entsorgt wird, kann er unterschiedlich gut recycelt werden. Sortenreiner Beton kann z. B. besser wiederverwendet werden als Beton, der gemeinsam mit Bauschutt entsorgt wird. Im letzteren Fall kann der recycelte Bauschutt dann meist nur noch als Schotterschicht im Straßenbau einen neuen Einsatzort finden.
Baustoff der Zukunft: Recyclingbeton (R-Beton)
Aus sortenreinem Beton, der in der Recyclinganlage aufbereitet wird, können wiederum noch hochwertige Baustoffe für die Herstellung von Recyclingbeton (auch R-Beton genannt) gewonnen werden. Aktuell sind bei der Herstellung von Recyclingbeton je nach Anwendungsgebiet allerdings erst max. 30 bis 45 Prozent recycelte Rohstoffe erlaubt.
Und auch dann gelten noch strenge Vorgaben, sodass der R-Beton bisher noch wenig zum Einsatz kommt. Aber: Bei der Erforschung und Entwicklung von Recyclingbeton tut sich aktuell einiges. Vielleicht kommt der nachhaltige Baustoff also schon bald öfter zum Einsatz.
Der ökologische Fußabdruck beim Betonrecycling
Während des Recycling-Prozesses von Beton fallen in verschiedenen Bereichen wie Transport, Maschinennutzung sowie Bürotätigkeit CO₂-Emissionen an.
So stoßen laut dem Umweltbundesamt LKWs pro Kilometer und Tonne Gewicht durchschnittlich 0,11 Kilogramm Emissionen in CO₂-Äquivalenten aus. Beim Recycling selbst fallen – vergleichbar mit dem Recycling von Bauschutt – weitere 2,6 kg CO₂ pro Tonne hergestelltem Rezyklat an. Zuletzt kommen noch ca. 0,4 kg an CO₂-Äquivalenten pro Entsorgung hinzu, bedingt durch den Energieverbrauch der entsprechenden Bürotätigkeiten.
Dass sich die Nutzung von R-Beton aber dennoch positiv auf den CO₂-Fußabdruck auswirkt, zeigt ein Bauprojekt der Humboldt-Universität zu Berlin. So wurden beim Bau eines Forschungskomplexes der Berliner Universität 5500 m³ Recyclingbeton verbaut und dadurch 4,4 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart.
So viel CO₂ fällt bei der Entsorgung an
Basierend auf den oben genannten Werten, entstehen pro Tonne Beton, der entsorgt werden muss, circa 5 Kilogramm CO₂-Emissionen. Betonabbruch gehört dabei zur übergeordneten Abfallart Bauschutt. Wenn Du mehr dazu erfahren möchtest, findest Du alles Wichtige auf unserer Seite Bauschutt Recycling.
Bundesweite Entsorgung
Du willst direkt loslegen? Dann schau doch mal bei unserem Containerdienst vorbei. Bei entsorgo kannst Du Dir sicher sein, dass Dein Betonabbruch fachgerecht entsorgt wird – und zwar bundesweit. Egal ob Berlin oder München, wir arbeiten stets mit lokalen Transportunternehmen und Recyclinghöfen zusammen, um die Transportwege möglichst kurzzuhalten. Indem Du einen Bauschuttcontainer mietest, unterstützt Du die korrekte Entsorgung von Beton und hilfst, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.
Häufige Fragen zur Betonentsorgung
Wie kann ich Porenbeton entsorgen?
Porenbeton ist kein Beton im herkömmlichen Sinne. Anders als Beton basiert Porenbeton auf quarzhaltigem Sand oder Kalkstein und zeichnet sich durch seine poröse Art aus. Auch die Entsorgung sieht anders aus, denn Porenbeton würde das Recycling des Betons sowie der anderen mineralischen Abfälle erschweren. Dementsprechend muss Porenbeton separat – und nicht gemeinsam mit Beton und Bauschutt – entsorgt werden.
Wie kann ich Zement entsorgen?
Zement gilt in allen Formen als Bauschutt: Du kannst ihn entweder beim Wertstoffhof abgeben, oder in einem Bauschuttcontainer entsorgen. Die leere Zementverpackung gehört zum Altpapier.
Was ist bewehrter Beton?
Als bewehrter Beton wird Beton bezeichnet, der zusätzlich mit Stahl verstärkt wurde. Der auch als Stahlbeton bezeichnete Baustoff darf aufgrund seiner metallischen Bestandteile nicht im Bauschutt landen. Für die Entsorgung werden eigene Container für bewehrten Beton angeboten.