Das Wichtigste in Kürze:
- Eigenschaften: Spritzasbest ist ein schwach gebundenes Asbestprodukt mit einem hohen Asbestanteil von ca. 50 bis 65 Prozent.
- Verwendungsbereiche: Spritzasbest wurde in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter als Innenbeschichtung von Wänden, Decken und Dächern.
- Erkennung von Spritzasbest: Die Erkennung von Spritzasbest erfordert eine genaue Prüfung der Bauunterlagen sowie Informationen über das Bau- oder Herstellungsdatum.
- Entsorgung: Die Entfernung und Entsorgung von Spritzasbest muss von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden.
Was ist Spritzasbest?
Spritzasbest zählt zu den schwach gebundenen Asbestprodukten mit einem Asbestanteil von ca. 50 bis 65 Prozent. Er hat mit weniger als 1.000 Kilogramm pro Kubikmeter eine niedrigere Dichte als zum Beispiel fest gebundene Asbestprodukte wie Asbestzement, ist aber deutlich gefährlicher. Der Grund dafür ist zum einen der hohe Asbestanteil und zum anderen die leichte Bindung der Fasern.
Bereits leichte Erschütterungen oder Schäden an dem Material können ausreichen, um die krebserregenden Fasern massenhaft in die Luft freizusetzen. Da die Gefahr relativ früh erkannt wurde, ist Spritzasbest in der DDR bereits seit 1969 und in der BRD seit 1979 verboten. Das generelle Verbot asbesthaltiger Produkte in Deutschland folgte erst 1993.
In diesen Bereichen wurde Spritzasbest verwendet
Spritzasbest fand vor allem in diesen Bereichen Anwendung: Innenbeschichtungen von Wänden, Decken und Dächern, als Ummantelungen von Bauteilen wie z. B. Stahlträgern für den Brand- und Hitzeschutz, für Abdeckungen von Heizkesseln, Kanälen und Schächten sowie für Brandschutzkleidung.
In der DDR wurde Spritzasbest hingegen fast nur beim Schiffsbau verwendet. Lediglich in vereinzelten Fällen, wie z. B. beim Palast der Republik in Berlin, kam Spritzasbest als Brandschutz in Stahlträgerummantelungen in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz. In privaten Wohnungen der DDR wurde Spritzasbest in der Regel nicht verwendet.
So kannst Du Spritzasbest erkennen
Um Spritzasbest zu erkennen, solltest Du zunächst prüfen, ob Du noch Unterlagen über die entsprechende Baumaßnahme oder den Haus- bzw. Wohnungskauf besitzt. Letztendlich kann neben einem Asbesttest nur ein passender Beleg die notwendige Sicherheit über ein Asbestvorkommen liefern.
Alternativ helfen die folgenden Fragen, um eine erste Einordnung zu ermöglichen: Wurde Spritzasbest für diese Einsatzart verwendet? Fällt das Bau- oder Herstellungsdatum in die asbeststarken Jahre? Und: Stimmt Farbe und Struktur mit dem Aussehen von Spritzasbest überein?
Während mögliche Verwendungsorte von Spritzasbest im vorherigen Abschnitt bereits aufgeführt wurden, und in Bezug auf das Datum das Verbot von Spritzasbest in 1969 bzw. 1979 relevant ist, steht es um die Optik wie folgt: Aufgrund des hohen Asbestanteils ist Spritzasbest vom Aussehen her in der Regel faserig und hat eine gräuliche Farbe. Bei letzterem musst Du allerdings besonders vorsichtig sein, da Asbest als Teil anderer Bauteile tendenziell in vielen Formen und Farben vorkommen kann.
Entsorgungsmöglichkeiten
Privatpersonen sind Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten an leicht gebundenen Asbestprodukten, wozu Spritzasbest gehört, gesetzlich untersagt. Die Gefahr für sich selbst und für Dritte ist einfach zu groß. Das heißt, wenn Du Spritzasbest vermutest, bist Du gesetzlich verpflichtet, es von einem zertifizierten Betrieb fachgerecht entfernen und entsorgen zu lassen. Auch ist es nicht ratsam, die Entsorgung von Spritzasbest aufzuschieben, da Spritzasbest bereits durch die altersbedingte Abnutzung die krebserregenden Fasern freisetzen kann.
Abfallschlüssel (AVV) von Asbest
In der europäischen Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) werden asbesthaltige Baustoffe unter der AVV 17 06 05 geführt. Dämmmaterial, das Asbest enthält, fällt unter die AVV 17 06 01.
Wir von entsorgo beraten Dich beim kostenfreien ProfiCheck gerne ausführlich und individuell, wie Du Spritzasbest fachgerecht loswirst. Und organisieren auf Wunsch gemeinsam mit Dir einen zertifizierten Betrieb für die Entsorgung.