Das Wichtigste in Kürze:
- Vorkommen von Asbest: Asbest wurde aufgrund seiner robusten, isolierenden und feuerhemmenden Eigenschaften in Wandverkleidungen wie Putz, Fassaden und Mörtel verwendet.
- Asbest in der Fassade: Asbest ist häufig in Asbestzementplatten an der Fassade zu finden. Solange diese Platten unbeschädigt sind, geht von ihnen keine unmittelbare Gefahr aus.
- Asbest in Putz und Mörtel: Asbesthaltige Putze, Mörtel und Fugenmassen sind oft unsichtbare Gefahren, da sie sich optisch nicht von anderen Materialien unterscheiden.
- Entsorgung von Asbestmaterialien: Die Entsorgung von Asbestfassaden und ähnlichen Materialien erfordert spezielle Maßnahmen.
In diesen Wänden kommt Asbest vor
Dank der robusten, wärmeisolierenden und brandhemmenden Eigenschaften wurde Asbest in Wandverkleidungen wie Putz, in der Fassade sowie als Zugabe zum Mörtel eingesetzt. Somit kann Asbest sowohl in der verputzen Innenwand als auch an der Fassade vorkommen. Darüber hinaus können in Haus und Wohnung auch andere Bereiche wie die Decke, der Boden oder das Dach von Asbest betroffen sein.
Asbest in der Fassade
Asbest an der Fassade kommt vor allem in Form von Asbestzementplatten vor. Dort ist der Gefahrstoff in den Platten fest gebunden, sodass von einer Asbestfassade keine unmittelbare Gefahr ausgeht. Das gilt zumindest so lange, wie die Fassadenplatten unbeschädigt sind. Aufgrund des zunehmenden Alters der Asbestplatten in der Fassade können allerdings auch Witterungsschäden zur Freisetzung der gefährlichen Fasern führen.

Asbest in Putz und Mörtel
Asbesthaltige Putze, Mörtel und Spachtelmassen gehören zu den unscheinbaren Gefahren, da viele Hobby-Handwerker, aber auch Fachkräfte, sich dem Problem nicht bewusst sind. So können sowohl alte Fliesenkleber im Bad, Mörtel, Putz an der Wand als auch die Fugenmasse an der Fassade Asbest enthalten. Asbesthaltige Fugenmasse, wie das Produkt „Morinol“, wurde zum Beispiel in der DDR viele Jahre zum Abdichten der Plattenzwischenräume an Gebäudefassaden verwendet.
Das Problem: Putz, Mörtel und Fugenmasse mit Asbest unterscheiden sich optisch nicht von anderen Belägen. Den einzigen Hinweis gibt das Datum: Wenn Bau- oder Sanierungsarbeiten vor dem Asbest Verbot in 1993 durchgeführt wurden, besteht eine erhöhte Chance, dass z. B. der Putz Asbest enthält. Dann ist es ratsam, einen Asbest Test durchführen zu lassen.
So entsorgst Du Asbestfassade und Co. fachgerecht
Wenn Du eine Asbestfassade entsorgen möchtest, musst Du Dich zunächst entscheiden, ob Du die Demontage selbst durchführen oder einen zertifizierten Betrieb die Arbeit erledigen lassen möchtest.
Abfallschlüssel (AVV) von Asbest
In der europäischen Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) werden asbesthaltige Baustoffe unter der AVV 17 06 05 geführt. Dämmmaterial, das Asbest enthält, fällt unter die AVV 17 06 01.
Grundsätzlich sind Privatpersonen Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten an fest gebundenen Asbestprodukten wie Asbestzementplatten an der Fassade erlaubt. Vorausgesetzt, Du bist Dir über die gesetzlichen Vorschriften im Klaren und gefährdest keine Dritten durch unsachgemäßes Arbeiten. Mehr Informationen dazu findest Du hier: Asbest sicher abbauen und entfernen – so geht’s.
Für die Entsorgung müssen die Asbestfassadenplatten in luftdichte Big Bags verpackt und anschließend bei einer Sondermülldeponie oder in einem Asbestcontainer entsorgt werden. Bei der Buchung von letzterem sind die benötigten Big Bags in den Kosten bereits inklusive.

Wenn Du Dir beim Umgang mit Asbest unsicher bist, überlasse die Entsorgung einer spezialisierten Firma. Das Gleiche gilt z. B. auch bei der Sanierung von Asbest Putz, da dieser nicht ohne Beschädigung – und somit ohne Freisetzung von Asbestfasern – entfernt werden kann.